Feine Staubpartikel

2020/12/09

Einmal sagte Oyasama:

„Du wischst den Staub weg, wenn so viel davon da ist, dass er nicht mehr zu übersehen ist, aber du kümmerst dich nicht um den feinen Staub, der kaum zu sehen ist. Der feine Staub aber ist es, der sich fest an den Spiegel heftet und ihn fleckig macht.“

Am Morgen stehst du auf und ziehst die Vorhänge auf. Dann scheint die Sonne in den Raum.

Sofort tanzen alle bis dahin unsichtbaren Staubpartikel in der Luft und reflektieren das Sonnenlicht. Etwas Ähnliches kann bei uns vorkommen. Scheint das Licht der Lehre Oyasamas in unsere Gedanken, so beginnen wir, den Staub zu bemerken, der herumtanzt, obwohl wir uns dessen normalerweise nicht bewusst sind.

Wenn wir unsere Augen schließen und unseren Gedanken eine Minute lang unsere Aufmerksamkeit schenken, kommen uns verschiedene Gedanken in den Sinn, und zwar einige hilfreiche, andere weniger. Versuche dir es einmal vorzustellen, wenn all dies innerhalb einer Minute geschieht, die Menge von nachteiligen Gedanken, die wir eines Tages, einer Woche oder eines Monats erfahren. Diese können unser Herz beschweren und seinen Glanz beeinträchtigen.

Wenden wir unsere Gedanken Oyasama zu, so wird unserem Herzen ein erfrischender Hauch frischer Luft zuteil. Ihr zärtlich lächelndes Gesicht können wir uns vorstellen. Staubpartikel, die in uns täglich ein deprimierendes Gefühl geweckt haben - wie Beschwerden, Arroganz und Gier - könnten so verschwinden, als würden sie aus Scham davonfliegen.

Wird die Staubwolke weggeräumt, so erweitern sich plötzlich unsere Horizonte. Unsere innere Haltung wird nämlich wieder lebendig.