Erfahrungen statt Informationen

2021/03/22

Einmal sagte Oyasama:

„Bei diesem Weg kommt es nicht auf Intelligenz oder Wissen an.“

Eine junge Fernsehreporterin besucht eine lokale, berühmte Konditorei. Als sie von den Patisserien probiert, schwebt sie im siebten Himmel. „Oh, das schmeckt recht herrlich!“, ruft sie aus. Sie versucht dann, den genußvollen, feinen Geschmack zu beschreiben, und zwar mit ihren Gesichtszügen und Worten. „Wenn die tolle Creme im Mund schmilzt, schmeckt es köstlich und süß - eine erstaunliche kulinarische Erfahrung!“

Es ist für uns jedoch unmöglich, genau nachzuvollziehen, wie lecker es wirklich ist, denn selbst wenn alle Zutaten gemäß wissenschaftlichen Fakten vorliegen werden würden, wären wir noch nicht imstande, richtig einzuschätzen, wie es überhaupt schmeckt. Doch nur einen Bissen zu probieren, kann uns in die Lage versetzen, diesen Geschmack nachzuvollziehen.

Gleiches gilt auch für unseren Glauben. Wie eingehend wir auch von jemandem seinen Glauben erlernen mögen, kennen wir dessen Kern dennoch nicht, es sei denn, dass wir an den Praktiken teilnehmen.

Eine wissenschaftliche Abhandlung über Nahrungsmittel kann unseren Hunger nicht wirklich stillen. Bedarf es an einer Weggabelung einer raschen Entscheidung, so haben wir keinen Raum dafür, auf oberflächliche Fakten zu warten. In einem kritischen Moment sind also nicht Informationen erforderlich, sondern unser Mut dafür, die Umarmung Oyasamas freundlich aufzunehmen.

Wer unentschlossen ist und sich vertrauensvoll in ihre Arme begibt, dem können sich die Augen öffnen. Ohne mehr zu wissen und von etwas überzeugt zu sein, können wir intuitiv Dankbarkeit für den Glauben spüren und vom Wunder, was dieser anbietet, überwältigt sein.