Die Kinder fröhlich sehen

2020/12/05

Oyasama sagte:

„(...) Gott ist niemals glücklich darüber, wenn seine geliebten Kinder leiden. (...) Gott freut sich nur, wenn er sieht, dass seine Kinder fröhlich sind.“

Angenommen, du drückst einen Ballon. Drückst du an einer Stelle, so bewirkt es eine Wölbung an anderer Stelle. Je stärker du den Ballon drückst, umso verzerrter wird seine Form. Der immer härter gedrückte Ballon wird schließlich platzen.

Wie ist es mit dem seelischen Druck in der modernen Gesellschaft? Werden die Hilferufe des Herzens unterdrückt, so bewirkt es mit zunehmender Intensität der Emotionen sogar verkehrte oder negative Handlungen wie z.B. übermäßiges Essen, unmäßiges Trinken, Verschwendung, Straftaten und Glücksspiel. Solch eine Handlung entspringt möglicherweise dem Gedanken: „Nur einmal tut nicht weh; ich muss mich halt entspannen.“ Daraus könnten sich jedoch ernsthafte Schwierigkeiten ergeben, die uns mehr als zuvor belasten. Wir können uns zwar entschließen, damit aufzuhören, wiederholen aber immer und wieder diesen Vorgang. Schließlich verfallen wir sogar in Selbsthass.

Einige von uns versuchen, an sich selbst auf Grundlage der Lehre Gottes Kritik zu üben: „Ich kann den Erwartungen Gottes nicht entsprechen.“ Je ernster wir sind, desto stärker ist unser Schuldgefühl. An diesem Punkt wird uns unser Glaube zur Last fallen. Wir würden in diesem Fall sogar unsere Lebenskraft verlieren, uns emotional aufregen, rücksichtslos handeln und so fort. Ebenso wie ein zu stark zusammengedrückter Ballon platzen wir dann. Sich selbst also endlos zu kritisieren und zu beschuldigen, führt zu keiner Lösung.

Das ist nicht der Wunsch Oyasamas. In unserer Glaubenspraxis geht es nicht darum, uns selbst innerlich zur Last zu fallen, sondern darum, uns von Belastungen zu befreien. Der vorbildliche Weg Oyasamas besteht darin, unter allen Umständen Freude und Vergnügen zu finden. Sie würde lächelnd zu uns sagen: „Du brauchst keine Last mehr auf dich zu nehmen. Du hast schon mehr genug Anteil am Leiden gehabt, nicht wahr?“ Ein Gefühl der Verzweiflung passt nicht zu unserer Glaubenspraxis.

Genauso wie Blumen und Pflanzen, die vollkommen in Einklang mit der umliegenden Landschaft stehen, können wir uns wahrscheinlich reibungslos in das Leben einfügen, anstatt es zu bekämpfen. Wir könnten unser Leben einfach genießen. Denke darüber einmal nach.

Du hast keine Ahnung, wen du heute treffen wirst und was bei dir geschehen wird. Du kannst dich aber auf das Unbekannte freuen.