Das Herz eines Dreijährigen

2021/06/08

Einmal gab Oyasama ihrem Urenkel, Sotaro Kajimoto, ein Stückchen einer Mandarine, dessen weiße Fäden entfernt worden sind. Sie steckte ihm das Stückchen auf seinen Finger und sagte:

„Die Weihe schreit ,toh, toh‘ und die Krähe ,krah, krah.“

Die Szene schildert lebhaft, wie gelassen und unerschütterlich Oyasama sich verhalten hat.

Oyasama liebt Kinder. Auch Kinder lieben sie.

Kleine Kinder strahlen sich eine frisch bezauberte Unschuld aus.

Doch ihre Unschuld kann einfach verloren gehen, wenn ihnen unwillkommene Ideen von lasterhaften Menschen eingegeben werden. Ihre Unschuld wird also wegen ihrer Mangel an Erfahrungen in der Welt verletzlich.

Es gibt wiederum eine andere Art von Unschuld bei denjenigen, die Höhepunkte und Tiefpunkte im Leben durchgemacht haben - diejenigen, aufgrund von Widrigkeiten des Lebens, im Glauben an Oyasama den Weg nach vorne fanden. Sie sind dadurch immer wieder gestärkt und geformt worden. Ihre Unschuld ist absolut solide und lässt sich daher durch Worte anderer nicht zerstören. Da sie jeden Tag aufrichtig leben, kristallisiert sich ihr Glaube in etwas, das als „Herz eines Dreijährigen“ bezeichnet wird.

Dass Oyasama so tiefgründig und rein lächelte wie ein Frühlingswind, muss dazu geführt haben, die Schleier der Hoffnungslosigkeiten beiseitezulegen und das Licht in die Herzen derer eindringen zu lassen, die sie um Hilfe baten.