Aus den Bambusknoten kommen die Sprossen

2021/06/23

Oyasama sagte oft:

„Aus den Bambusknoten kommen die Sprossen.“

Es gibt Zeiten, in denen Dinge so schief gehen, dass wir die Motivation verlieren, etwas als Nächstes zu tun.

In solchen Zeiten beginnen wir einzusehen, wer wir eigentlich sind, zum Beispiel indem wir erkennen, dass wir arrogant genug sind, zu glauben, auf alles eine Antwort zu haben und auf andere herabzusehen. Wir bemerken, wie schwach wir eigentlich sind, oder wie unredlich oder erbärmlich wir sein können. Wenn wir eine schwere Zeit durchmachen, haben wir die Gelegenheit, uns mit uns selbst zu konfrontieren, also uns selbst richtig zu erkennen. Die Schwierigkeiten, denen wir dabei begegnen, sind uns dabei behilflich, unser Herz zu reinigen.

Zu wissen, dass wir schwach sind, gibt uns Stärke. Sehen wir uns einmal so, wie wir wirklich sind, können wir nicht weiter fallen. Wir werden nur fallen, wenn wir den Kontakt zu uns selbst verlieren und gegenüber unserer näheren Umgebung blind werden.

Treffen wir auf etwas Hartes und Schmerzliches, so ist daran nichts Falsches, wenn wir emotional und physisch damit kämpfen. Wir werden gut daran tun, die Wirkung des Ereignisses intensiv zu erleben. Alles, worauf wir im Leben treffen, wird von Gott aus einem bestimmten Grund zugelassen. Die schwierigen Erfahrungen, die wir machen, werden nicht vergeblich sein, da diese uns emotionale, spirituelle Nahrung und Kraft geben, welche uns im Alltag unterstützen sollen. Es ist letztendlich der Elterliche Gott, der uns dazu veranlasst, Schwierigkeiten durchzumachen und dann diese so zu überwinden, als ob feine Knospen aus den Knoten sprießen.

Wenn wir eine Krise durchmachen, werden wir durch eine unvorstellbare Kraft dazu ermuntert, die wir niemals vermutet haben. Auch wenn wir doch in einiger Hinsicht zerbrechlich scheinen mögen, wir sind in der Lage, stärker zu werden als erwartet. Unsere Fähigkeiten gelten nicht als vergeblich und wir sind nicht schwach genug, um in Verzweiflung zu versinken. Gott hat uns genügend Kräfte zur Verfügung gestellt, damit wir schwierigen, anspruchsvollen Situationen standhalten und diese überwinden können. Es ist etwa so, als ob uns unsere Lebensenergie ermöglicht, wieder auf die Beine zu kommen, auch wenn wir wegen Schwierigkeiten im Leben zurückgeworfen werden.

Wenn Leute einer Schwierigkeit begegnen, fühlen sich einige Leute oft entmutigt, da sie diese als eine weitere Bürde begreifen. Doch wir alle sind imstande, den jeweiligen Umständen entsprechend geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Wir können die Schwierigkeit als eine willkommene Herausforderung ansehen - als einen Knoten, aus dem neue Knospen sprießen.

Sogar wenn wir in die Enge getrieben worden sind, können wir mit Oyasama verbunden bleiben und die Kraft aufbringen, um dieser Enge standzuhalten. Schwierigkeiten helfen uns dabei, unsere empfundenen Grenzen zu durchzubrechen, da die Aufrichtigkeit, mit der wir dieser Schwierigkeit begegnen, uns auf ein höheres Level unserer persönlichen Größe heben kann.

Oyasama hat alle Situationen voller Freude und Mut durchgemacht mit den Worten „Aus den Bambusknoten kommen die Sprossen“, indem sie ihre Taten als elterliches Vorbild darstellte. Gerade in schwierigen Momenten ist sie sicherlich da, um uns zu helfen, unterstützen und zu ermutigen.